Interreligiöses Projekt der Heinrich-von-Bibra-Schule Fulda
Die Heinrich-von-Bibra-Schule in Fulda beging am 04.07.2022 mit der Schulgemeinde einen interreligiösen Spaziergang, in dessen Rahmen sie Interviews mit den führenden Religions- und Konfessionsvertretern der Stadt führten.
Im Angesicht der Pandemie, des Krieges, der Multikulturalität und des Wandels der Gesellschaft fragten sich viele Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 7, wo die religiösen Gemeinsamkeiten vieler Menschen liegen und wie man wieder mehr ins Gespräch kommen kann.
Im Rahmen des Projektes „Woran glaubst Du?“ initiierten die Schülerinnen und Schüler Begegnungen mit den führenden Weltreligionen und Konfessionen und besuchten verschiedene Glaubensräume. Ziel sollte es sein, das Andere, das Fremde näher kennen zu lernen, Gemeinsamkeiten zu finden, Brücken zu bauen und sich in einen geschwisterlichen Dialog der Religionen zu begeben.
Den Abschluss des Projektes bildete ein interreligiöser Spaziergang mit den Jahrgängen acht und neun der Schule. Nach einer gemeinsamen Eröffnung am Schulhof wurden Vertreter der katholischen Kirche (Pfarrer Buß/Stadtpfarrkirche), der evangelischen Kirche (Pfarrerin Mölleken/ Lutherkirche), der Freikirche (Herr Boschmann/christliche Brüdergemeinde Aschenberg), des Judentums (Herr Melamed/Synagoge) und des Islams (Herr Saqib/Ahmadiyya Gemeinnde; Herr Ölcer/Ditip Gemeinde) im Rahmen mehrerer Spaziergänge interviewt. Themen waren hier jeweils Fragen zu den Grundlagen des Glaubens, der Feste und Bräuche und der Glaubensräume der Religionen und Konfessionen. Auch persönliche Fragen sowie Erlebnisse, die eine Religion mit allen Sinnen erfahrbar machten, bereicherten jedes Interview. So hörten die Schüler hebräische und arabische Gebete, lauschten der Orgel, sahen Gebetshaltungen, verschiedene Gewänder der Priester oder erhielten durch private Fotos einen vertieften Einblick in gelebten Glauben.
Als Symbol des wachsenden Verständnisses, Wissens und Dialoges wurden an jeder Station farbige Luftballons gesammelt, deren bunter Strauß zum Abschluss des Projektes den Himmel über dem Schulhof bunt färbte und somit zum Zeichen des Friedens und eines guten Miteinanders wurde. Verstärkt wurde dieser symbolische Akt durch ein gemeinsames Gebet der verschiedenen Religionen und Konfessionen. Viele Schülerinnen und Schüler waren sich sicher, dass das Projekt und die verbundenen Begegnungen damit nachhaltiges Lernen erzeugt haben und somit eine gute Grundlage für ein soziales Miteinander, für Toleranz und Respekt im Umgang mit dem Neuen und Anderen – Fähigkeiten, die es in der Gesellschaft mehr denn je braucht.
Christine Urban
2.komm. Konrektorin