Namensgeber

Heinrich von Bibra – OSB (Benediktiner), geboren am 22. August 1711 in Schnabelwaid; gestorben am 25. September 1788 in Fulda, war unter dem Namen Heinrich VIII. Fürstbischof und Abt von Fulda.

Heinrich von Bibra (Gemälde von Johann Andreas Herrlein)

Der in den Wirren des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) ernannte Fuldaer Fürstbischof entstammte einem alten fränkischen Adelsgeschlecht und war der Sohn des Generals Heinrich Karl von Bibra sowie dessen Gattin Maria Johanna Theresia.

Der eigentlich auf den Namen Karl Sigismund getaufte Heinrich wurde zunächst von einem Hauslehrer unterrichtet und studierte seit 1725 an der Universität Bamberg. 

1729 trat er dann in das Stift (Kloster) Fulda ein, wo er ein Jahr später mit dem Ordensnamen Heinrich am 12. November 1730 das Ordensgelübde ablegte und damit in die benediktinische Ordensgemeinschaft eintrat. 

1733 wurde Heinrich zum Subdiakon geweiht. Im gleichen Jahr ging er zum Studieren nach Rom und empfing nach seiner Rückkehr 1735 die Weihe zum Diakon und zum Priester. 

1750 rückte von Bibra in das Stiftskapitel auf und wurde 1751 zum Vertreter des Abtes Amand von Buseck ernannt. Nach dessen Tod 1756 wurde Heinrich zunächst Forstpräsident, drei Jahre später machte ihn Fürstbischof Adalbert von Walderdorff zum obersten Finanzverwalter. 

Als er am 22. Oktober 1759 mit allen Stimmen zum Fürstbischof gewählt worden war, musste er nach Hammelburg fliehen, um der Gefangennahme zu entgehen. Er kam nach Fulda zurück – konnte aber erst 1763 nach dem Frieden von Hubertusburg endgültig zurückkehren. Nachdem 1764 vom Kaiser die königlichen Rechte des Hochstifts bestätigt worden waren, begann er die Ordnung in seinem Bistum wieder herzustellen.

Nachdem bereits 1763 die Schulpflicht eingeführt worden war, nutze von Bibra nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 den Umbruch, um 1781 eine Schulordnung für niedere Schulen herauszugeben. Er gründete eine Musterschule für die Lehrerausbildung in Fulda und eine Mädchenschule.

Seine letzten Lebensjahre verbachte der Fürstbischof in Einsamkeit und Krankheit. Als er 1788 starb, verzichtete er auf ein prunkvolles Grab und wurde vor der Kanzel beigesetzt.

Quelle: Rhönlexikon – rhoen.info

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