Bereits seit vielen Jahren arbeitet die Heinrich-von-Bibra-Schule mit der Beratungsstelle Kinderschutz AKTIV und der Schwangerschaftsberatung des Sozialdienst kath. Frauen e.V. Fulda zusammen.
In der 6. und 9. Jahrgangsstufe finden jährliche Präventionsangebote statt, in denen es um Sensibilisierung für das eigene Körpergefühl sowie für (sexuelle) Grenzverletzungen geht.
Grundsätzliches zum Projekt
Die Wünsche nach Wertschätzung, Anerkennung und Respekt sind Sehnsüchte, die jeder Mensch kennt. Viele Kinder und Jugendliche machen jedoch in ihrem Alltag andere Erfahrungen. Sie erleben auf dem Weg zur Schule, zu Hause, in Freizeitstätten, im Freundeskreis, im Internet und in den ersten partnerschaftlichen Beziehungen, dass persönliche Grenzen nicht respektiert und / oder Abhängigkeitsverhältnisse ausgenutzt werden. Jugendliche können selbst von Übergriffen betroffen, sie können aber ebenso als Zeuge bzw. Zeugin involviert sein oder selbst unbewusst die Grenzen von anderen verletzen.
Der Ansatz des SkF e.V. Fulda orientiert sich in erster Linie an der Prävention sexualisierter Gewalt. Sexuellen Grenzverletzungen können Kinder oder Jugendliche in der Regel aufgrund ihrer körperlichen, psychischen, kognitiven oder sprachlichen Unterlegenheit nichts entgegensetzen. Daher stellt das Konzept des SkF die Stärkung und Unterstützung der Jugendlichen in den Vordergrund. Um nachhaltig und zu den altersspezifischen Themen arbeiten zu können, wird das Projekt in der 6. und 9. Jahrgangsstufe aufeinander aufbauend und in Kooperation mit der Schulsozialarbeit angeboten.
Durchführung
In den beiden Jahrgangsstufe finden jeweils dreistündige Präventionseinheiten statt zum Thema „Was mein Bauch mir sagen will“ (6. Jahrgangsstufe) und „Da hört der Spaß auf!“ (9. Jahrgangsstufe).
In der 6. Jahrgangsstufe ist der Schwerpunkt darauf gerichtet, den eigenen Körper schätzen zu lernen und zu spüren, was ihm guttut und was nicht. Entsprechend werden die Jugendlichen ermutigt, sich abzugrenzen und die Wahrung ihrer Grenzen einzufordern. Sie sollen sensibel werden für sich selbst und andere.
In der 9. Jahrgangsstufe wird die Thematik erneut aufgegriffen und vertieft. Inhaltlich werden u.a. beispielhaft konkrete Situationen grenzüberschreitenden Verhaltens gemeinsam mit den Schüler*innen bearbeitet. Angemessene Reaktionen und ggf. Gegenwehr werden mit den Jugendlichen diskutiert. Ziel ist es, sie für die Wahrnehmung ihrer Grenzen und Bedürfnisse zu sensibilisieren und einzuüben, achtsam mit den Grenzen anderer umzugehen.
Ein wichtiger Bestandteil der Einheiten in beiden Jahrgangsstufen ist die Vermittlung von Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten. Neben den präventiven Inhalten, die durch praktische Übungen erlebbar werden, lernen die Schüler*innen die Berater*innen persönlich kennen. Sie erfahren, wem sie sich anvertrauen und wo sie (professionelle) Hilfe bekommen können. Dadurch werden Hürden zum regionalen Hilfenetz abgebaut.
Der SkF Fulda e.V.
Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Fulda setzt sich seit über 60 Jahren mit unterschiedlichen Beratungs- und Hilfeangeboten für in Not geratene Menschen ein. Neben vielfältiger psychosozialer Unterstützung bietet der Verein für unterschiedliche Zielgruppen auch Präventionsprojekte an.
Die Beratungsstelle Kinderschutz AKTIV-Beratung und Begleitung bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche setzt sich für ein Leben ohne Gewalt ein und engagiert sich in den Bereichen Prävention, Intervention und Kinderschutz.
Die Schwangerschaftsberatung bietet psychosoziale Beratung, Unterstützung und Information bei Fragen und Problemen rund um Schwangerschaft, Partnerschaft, Sexualität und Verhütung. Einen Schwerpunkt bildet die sexualpädagogische Gruppenarbeit mit Jugendlichen in Schulen.
Diese beiden Arbeitsbereiche des SkF führen gemeinsam das oben beschriebene Präventionsprojekt zur Vermeidung sexualisierter Gewalt durch.
Weitere Informationen finden Sie unter www.skf-fulda.de